(von Anne Piezunka und Clara Overweg)


Wenn eine Fachkraft im pädagogischen Alltag verletzend gegenüber Kindern und Jugendlichen agiert, wird es von den beobachtenden Personen zum Teil als herausforderungsvoll wahrgenommen dies anzusprechen. Im Rahmen von Fortbildungen zu den Reckahner Reflexionen wurde beispielsweise häufig thematisiert, dass Reaktionsmuster wie Abwehr bzw. zum Teil auch Gegenangriffe befürchtet werden (siehe auch Ogette, 2017; Solomon et al., 2005). Des Weiteren gab es Nachfragen, inwiefern Interventionen überhaupt etwas bewirken können.


Daran anknüpfend möchten wir uns im Rahmen des Beitrags näher damit auseinandersetzen, welche Reaktionsmuster häufig auftreten, wenn eine Person damit konfrontiert wird, dass eine ausgeführte Handlung verletzend gewesen sei. In dem Zusammenhang arbeiten wir verschiedene Hintergründe heraus. Anschließend geben wir verschiedene Anregungen, um deutlich zu machen, welche Handlungsspielräume es gibt, um seelische Verletzungen anzusprechen.


Häufige Reaktionsmuster
Aus unserer Praxiserfahrung sind uns verschiedene Reaktionsmuster bekannt, die sich zeigen, wenn pädagogische Fachkräfte damit konfrontiert werden, dass einzelne Aussagen von ihnen verletzender Natur waren.

1) „Das Kind ist schuld.“, z.B. „Das Kind hat ja gegen die Schulregeln verstoßen.“ oder „Das Kind hat das eben zu Hause nicht gelernt, da kommt es eben zu Auseinandersetzungen.“

2) „Es ist doch nicht so schlimm.“, z.B. „Das geht bei dem Kind in das eine Ohr rein und in das andere Ohr wieder raus.“ oder „Kann doch mal passieren!“

3) „Das ist normal hier.“, z.B. „Diese Form der Interaktion ist bei uns üblich.“ oder „Das widerspricht nicht unseren Regelungen“ oder „Es sollten die gleichen Regeln für alle gelten.“ oder „Andere Fachkräfte agieren im Vergleich zu mir sehr viel verletzender gegenüber Kindern.“

4) Gegenüber der Person, die eine seelische Verletzung anspricht: „Stell dich nicht so an. Du bist aber auch empfindlich.“

5) „Ich habe einen Fehler gemacht.“ oder „Ich bin überfordert.“ „Ich bin ja kein schlechter Mensch.“ / „Ich wollte ja nie verletzend sein.“ oder„Danke für den Hinweis. Ich glaube du hast recht und ich sollte mich entschuldigen.“

In den exemplarischen Antworten wird deutlich, dass es große Unterschiede darin gibt, welche Reaktionen eine Intervention bei seelischer Gewalt auslösen kann. Die meisten der oben aufgeführten Reaktionsmuster haben gemein, dass sie als Abwehr oder Verteidigung bzw. zum Teil auch als Angriff gelesen werden können. Bei den einzelnen Reaktionsmustern, die oben aufgeführt wurden, zeigen sich unterschiedliche Phänomene, z.B. Defizitorientierung in Bezug auf das Kind, Verweise auf die Kultur der Einrichtung, Verharmlosung, aber auch die Fähigkeit der kritischen Selbstreflexion. Im Folgenden gehen wir näher auf die Hintergründe solcher Reaktionsmuster ein.

“Doings vs Sayings”
Solomon et al. (2005) sprechen von ideologischer Inkongruenz, um das Phänomen zu beschreiben, dass die Überzeugungen einer Person davon abweichen können, wie Handlungen in der Praxis beurteilt werden. Angewandt auf den Fall von seelischen Verletzungen ist dies beispielsweise der Fall, wenn eine Fachkraft selbst den Anspruch an sich hat „nicht verletzend handeln zu wollen“, aber in der konkreten Praxis anders agiert. Die Nicht-Umsetzung des eigenen Anspruchs in der Praxis kann verschiedene Ursachen haben, z.B. dass die Person sich der Wirkung von bestimmten Aussagen nicht bewusst ist. Umgangssprachlich: Nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut gemacht. Auch die Rahmenbedingungen sind in den Blick zu nehmen: Diese können eine Ursache dafür sein, dass bestimmte Ansprüche, die an das eigene Handeln formuliert werden, nicht umgesetzt werden können, z.B. fehlende Ressourcen und Unterstützungsformen, die Gefühle der Überforderung erzeugen. In Bezug auf Interventionen ist die Diskrepanz zwischen Überzeugungen und Handeln insofern eine Herausforderung, als dass Personen, die von sich selbst beanspruchen nicht bzw. nie verletzend zu agieren, sich häufig umso mehr angegriffen fühlen, wenn Ihnen dieser Vorwurf gemacht wird. Explizit gemacht wird ideologische Inkongruenz in Abwehrmustern wie „Ich bin ja kein schlechter Mensch“. Hier wird deutlich, dass eine Kritik am Handeln auf eine ideologische Grundeinstellung bezogen wird. Dieses Muster wird hier ausgesprochen, kann aber in verschiedenen Abwehrstrategien mitschwingen. Sinnvoll ist hier, anzuerkennen, dass es ideologische Inkongruenzen geben kann und sich auf das Geschehene zu fokussieren.


Verständnis von seelischen Verletzungen
Zentral ist die Frage, wann von einer seelischen Verletzung gesprochen werden kann. In mehreren der oben beschriebenen Reaktionsmuster wird beispielsweise in Frage gestellt, ob überhaupt von einer seelischen Verletzung gesprochen werden kann. Aus unseren Erfahrungen aus der Praxis bzw. aus der Auswertung von Beobachtungen (vgl. Tellisch, 2016) zeigt sich: Wann eine Aussage als verletzend verstanden wird, kann manchmal unterschiedlich eingeschätzt werden.
Hierbei können verschiedene Machtdynamiken eine Rolle spielen: Erstens das Machtverhältnis zwischen pädagogischer Fachkraft und dem Kind/Jugendlichen: Die pädagogische Fachkraft hat einen Sorge- und Erziehungsauftrag. Des Weiteren impliziert die Beziehung zwischen Generationen, dass nicht nur Verantwortlichkeiten, sondern auch Wissens- und Erfahrungsbestände ungleich verteilt sind (vgl. Richter, 2013). Zweitens kennzeichnen sich formale Bildungseinrichtungen wie Schulen durch strukturell verankerte Hierarchien (z.B. einem starken „Corpsgeist“, Abhängigkeiten aufgrund von Karrierepfaden) die sich darauf auswirken können, welche Formen der Interaktion für legitim erachtet werden. Drittens sind gesamtgesellschaftliche Machtverhältnisse in den Blick zu nehmen, wonach soziale Positionen aufgrund unterschiedlicher Dimensionen ungleich verteilt sind.
Bestehende Machtdynamiken spielen bei der Wahrnehmung von seelischen Verletzungen auf unterschiedliche Art und Weise eine Rolle: Es zeigt sich beispielsweise das Phänomen, das bestimmte Aussagen nicht als verletzend angesehen werden, weil sie nicht im Kontext gesellschaftlicher Machtverhältnisse gesehen werden. Im öffentlichen Diskurs wurde dies im Sommer 2020 medial in Bezug auf die Frage nach „Woher kommst du?“ diskutiert: Personen, die häufiger von anderen als Nicht-Deutsche wahrgenommen werden und aufgrund dieser Zuschreibung rassistische Diskriminierung erfahren, empfinden diese Frage als verletzend, wohingegen Personen, die nur selten als Nicht-Deutsche wahrgenommen werden und sich in einer privilegierteren Position befinden, dies als unproblematisch wahrnehmen. In diesem Zusammenhang vergleicht Alice Hasters solche Verletzungen mit Mückenstichen: „Diese kleinen Momente wirken wie Mückenstiche. Kaum sichtbar, im Einzelnen auszuhalten, doch in schierer Summe wird der Schmerz unerträglich“ (Hasters, 2020). Dementsprechend kann es in Abhängigkeit von bestehenden Machtverhältnissen variieren, ob eine Aussage von der betroffenen Person als problematisch wahrgenommen wird oder nicht.

Bestehende Machtdynamiken sind nicht nur relevant bei der Frage, wie die betroffenen Kinder und Jugendliche bestimmte Aussagen bewerten. Diese spielen darüber hinaus eine Rolle, wenn Fachkräfte Kinder und Jugendliche aufgrund bestehender Machtdynamiken unterschiedlich wahrnehmen und behandeln: So gibt es das Phänomen, dass bestimmte Verhaltensweisen in Bezug auf manche Kinder für ethisch zulässig erachtet, die bei anderen Kindern nicht für legitim gehalten werden. Dies wird beispielsweise in der Interaktion mit vulnerablen Kindern und Jugendlichen sichtbar, z.B. in Bezug auf die Härte von Sanktionen (vgl. Auma, 2018; siehe auch Lewis & Diamond, 2015).


Darüber hinaus gibt es Fälle, in denen eine Drittperson Äußerungen als seelische Verletzungen empfinden, die von der betroffenen Person – in diesem Falle Kindern und Jugendlichen – nicht als solche wahrgenommen werden. So zeigt sich im Bereich der Diskriminierungsforschung, dass Personen, die Diskriminierung erfahren, sich häufig nicht dessen bewusst sind, dass die gemachten Erfahrungen eine Form von Diskriminierung darstellen (El-Mafaalani, 2016; Fereidooni, 2011). Darüber hinaus kann das Problem auftreten, dass Menschen eine seelische Verletzung oder Diskriminierungserfahrung zwar wahrnehmen, sich aber (z.B. aufgrund von Machtverhältnissen) nicht trauen, diese zu melden (vgl. Antidiskriminierungsstelle des Bundes, 2015).


Welche Implikationen hat dies für die Einschätzung, ob etwas eine seelische Verletzung ist? Indem betroffenen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben wird, bestimmte Situationen aus ihrer Erlebensperspektive zu erzählen, wird sichergestellt, dass Ihre Interessen ernst genommen werden. Hierbei ist es wichtig mit den oben beschriebenen Machtverhältnissen sensibel umzugehen, das heißt zum Beispiel anzuerkennen, dass Kinder und Jugendliche seelische Verletzungen bzw. Diskriminierung zum Teil nicht als solche wahrnehmen, aber auch, dass sie sich nicht trauen könnten, in bestimmten Kontexten frei über die seelische Verletzung zu sprechen.
In Bezug auf die Frage, wann man von einer seelischen Verletzung spricht, weist Prengel darauf hin, dass es im pädagogischen Bereich bislang an einer so genannten Kunstfehlerlehre fehlt (vgl. Prengel, 2018). Oser et al. (1999) sprechen von einer Theorie des „negativen“ Wissens, wonach die Auseinandersetzung mit Fehlverhalten von Bedeutung ist, um zu verstehen, was ethisch unzulässig ist bzw. auch um mehr darüber zu erfahren, was ethisch berechtigt ist. Dieser Austausch auf der Ebene der Einrichtung kann – wenn er stattfindet – einen Beitrag dazu leisten, dass sich das eigene Verständnis von seelischen Verletzungen sich (weiter-)entwickelt und in der jeweiligen Einrichtung eine „Kultur der Besprechbarkeit“ geschaffen wird.


Die Frage nach Verantwortung
Ein weiterer Aspekt, der sich immer wieder in Aussagen findet, ist die Frage nach der Verantwortung. Sehr deutlich wird dies in Aussagen wie „Das Kind ist schuld“, aber auch Reaktionen wie „Das geht bei dem Kind in das eine Ohr rein und durchs andere wieder raus“ verorten die Verantwortung bei den Kindern und Jugendlichen. Hier wird manchmal ein Gefühl der Machtlosigkeit bzw. fehlender Selbstwirksamkeit sichtbar, welches pädagogische Fachkräfte in manchen Fällen gegenüber Kindern und Jugendlichen spüren (Lambrecht & Piezunka, 2019). Zugleich haben pädagogische Fachkräfte aufgrund der bestehenden Machtdynamiken gegenüber den Kindern und Jugendlichen eine bestimmte Verantwortung.
Versuch der Ablenkung und Gegenwehr
Manche Reaktionsmuster lassen sich auch als Gegenangriff lesen oder als Versuch der Ablenkung („whataboutism“). Diese Taktik wurde in den letzten Jahren insbesondere im Rahmen von politischen Taktiken besprochen: So zeichnete sich beispielsweise Trumps Strategie häufig dadurch aus, durch neue Vorwürfe von eigenen Fehlern abzulenken (Park, 2017). Whataboutism passiert aber nicht immer so gezielt und nicht jede Person, die Whataboutism anwendet, tut dies in böser Absicht oder überhaupt bewusst. Im Kontext seelischer Verletzungen in pädagogischen Beziehungen zeigt sich Whataboutism beispielsweise in der Reaktion „Andere Fachkräfte agieren im Vergleich zu mir sehr viel verletzender gegenüber Kindern“. Die Fachkraft versucht das eigene Verhalten hier zu rechtfertigen, indem sie auf andere Situationen verweist. Dies ist in gewisser Weise verständlich – die Fachkraft versucht hier das eigene Verhalten zu rechtfertigen, indem Vergleiche zu Personen in ähnlichen Positionen gezogen werden. Was hier dann aber nicht mehr thematisiert wird, ist die seelische Verletzung, um die es in der Auseinandersetzung zunächst ging.


Mögliche Handlungsspielräume bei der Rückmeldung zu seelischen Verletzungen
Lassen sich Gegenangriffe bzw. Abwehr verhindern? Die Antwort ist vermutlich „jein“. Verschiedene Faktoren können hierbei eine Rolle spielen: Wie oben bereits dargestellt, sind es unterschiedliche Ursachen, die das Verhalten erklären, z.B. aus einem Gefühl der Überforderung, Ignoranz oder Nicht-Wissen. Weitere Faktoren können sein, wie die Person generell mit Rückmeldungen umgeht, was sie für ein Selbstbild hat und auf welche Art und Weise, die Rückmeldung gegeben wird. Verschiedene Modelle, die abbilden, wie Personen reagieren, wenn Sie beispielweise mit dem Vorwurf rassistisch zu agieren konfrontiert werden, legen jedoch nahe, dass ein bestimmter Grad von Abwehr zu erwarten ist(z.B. Helms, 1990).


Daran anknüpfend möchten wir im Folgenden verschiedene Perspektiven in den Blick nehmen, um Anregungen für Handlungsspielräume zu geben:

Perspektive des betroffenen Kindes
In Bezug auf das Setting der Rückmeldung stellt sich die Frage, inwiefern das betroffene Kind involviert sein sollte. Hierfür spricht, dass mit solch einer Beteiligung das Signal für das Kind einhergeht, dass seelische Verletzungen nicht ungesehen bleiben und aufgearbeitet werden. Zugleich kann die Anwesenheit des Kindes sich insofern negativ auf die Gesprächsdynamik auswirken, als dass die pädagogische Fachkraft möglicherweise Raum und Zeit ohne das betroffene Kind benötigt, um das sich eigene Fehlverhalten eingestehen zu können. Letzteres schließt nicht aus, dass zu einem späteren Zeitpunkt das Gespräch mit dem betroffenen Kind gesucht wird. Zugleich ist jedoch zu hinterfragen, inwiefern bestimmtes Fehlverhalten einer sofortigen Intervention in Anwesenheit des Kindes bzw. aller anwesenden Kinder bedarf.

Perspektive der Person, die Rückmeldung gibt
In Bezug auf die Person, die sich entschieden hat, bei einer beobachteten seelischen Verletzung zu intervenieren und die handelnde Fachkraft anzusprechen, können verschiedene Aspekte in den Blick genommen werden. Hier stellt sich zunächst die Frage, mit welchen Erwartungen sich die Person dem jeweiligen Gespräch nähert: Inwiefern ist es realistisch, dass die andere Person sofort das Fehlverhalten eingestehen wird, sich bei dem Kind entschuldigen wird und Maßnahmen treffen wird, um am eigenen Verhalten zu arbeiten? Möglicherweise ist es naheliegender, dass dieses Gespräch ein Anlass sein kann, um ein (erstes) Signal zu geben: „Ich nehme das Verhalten gegenüber dem Kind in dieser Situation als verletzend wahr.“ In Bezug auf mögliche Angriffe auf die Rückmeldung gebende Person stellt sich vorab die Frage, wie es einem gelingt mögliche Gegenangriffe wahrzunehmen, aber konstruktiv damit umzugehen und sich nicht selbst angegriffen zu fühlen. In dem Zusammenhang bietet es sich auch an zu überlegen, welches Unterstützungsnetzwerk in der jeweiligen Einrichtung bzw. auf regionaler Ebene existiert. Eine weiterer Handlungsspielraum ist die Frage, wie man durch bestimmte Formen der (non-)verbalen Kommunikation ermöglichen kann, dass das eigene Verhalten nicht als zu übergriffig verstanden wird. Auch hier ist es wichtig, zu hinterfragen, welche Machtverhältnisse in Bezug auf die anstehende Rückmeldung von Relevanz sind.

Perspektive der Person, der zurückgemeldet wird, dass das eigene Handeln als verletzend wahrgenommen wird
Für die Person, die die Rückmeldung erhalten soll, kann es wichtig sein das Signal zu erhalten, dass ihr Verhalten in einer bestimmten Situation kritisiert wird, aber nicht die Person als Ganzes. Des Weiteren kann es unterstützend sein, wenn zunächst nachgefragt wird, ob man der jeweiligen Person eine Rückmeldung geben darf und welches Setting, z.B. Zeitpunkt oder Ort, gewünscht ist. Zugleich kann es sein, dass die Massivität der Verletzung es möglicherweise notwendig macht sofort zu intervenieren, um den anwesenden Kindern und Jugendlichen zu signalisieren, dass sie ein bestimmtes Verhalten nicht akzeptieren müssen bzw. um Schlimmeres zu verhindern.
Darüber hinaus können verschiedene Formen der Prävention dazu beitragen, dass seelische Verletzungen gebührend thematisiert und rückgemeldet werden. Beispiele hierfür sind die oben angeschriebene Auseinandersetzung mit Kunstfehlern in der Pädagogik sowie die Auseinandersetzung damit, wie sich Fachkräfte untereinander Rückmeldung geben möchten. Auch die Kooperation mit Beschwerdestellen, die Verankerung von Leitlinien und Benennung von konkreten Ansprechpartnern sowohl in der jeweiligen Einrichtung als auch auf regionaler Ebene können gute strukturelle Voraussetzungen für einen sensiblen Umgang mit dem Thema seelische Verletzungen darstellen.
Im Rahmen des Beitrags wurde deutlich, was mögliche Reaktionsmuster bei Interventionen sind und wie herausforderungsvoll das Ansprechen sein kann. In dem Zusammenhang ist es uns ein Anliegen deutlich zu machen, dass pädagogische Fachkräfte nicht nur in der Verantwortung stehen zu intervenieren, wenn sie seelische Gewalt beobachten. Darüber hinaus bergen Interventionen auch das Potenzial als Burn-Out-Prophylaxe gesehen zu werden, dass damit Beitrag zur Weiterentwicklung der beteiligten Fachkräfte und Einrichtung geleistet wird und von besonderer Folge ist die Relevanz solcher Interventionen für die betroffenen Kinder und Jugendliche.

Zitiervorschlag: Piezunka, Anne & Overweg, Clara (2023): Seelische Verletzungen ansprechen – Irritationen erzeugen?! URL: https://paedagogische-beziehungen.eu/seelische-verletzungen-ansprechen-irritationen-erzeugen/

Beitragsbild: Bild von pch.vector via https://de.freepik.com/vektoren-kostenlos/junges-paar-streiten-zu-hause-mann-und-frau-sitzen-auf-der-couch-und-sprechen-flache-illustration_12291388.htm#query=reden&position=9&from_view=search&track=sph


Literaturverzeichnis
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Fereidooni, K. (2011). Schule – Migration – Diskriminierung: Ursachen der Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulwesen. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
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