Festreihe zu Annedore Prengels 80. Geburtstag – Einführende Worte
(von Friederike Heinzel und Anne Piezunka im November 2024)
Am 30. November 2024 wird Annedore Prengel 80 Jahre alt. Zu diesem besonderen Anlass möchten wir ihr gerne diese Festreihe widmen.
Beiträge der Festreihe
Die Beiträge, die im Rahmen der Festschrift zusammengekommen sind, repräsentieren verschiedene Aspekte, die Annedore Prengel besonders am Herzen liegen: Im Sinne einer kritisch-konstruktiven Erziehungswissenschaft eröffnen die Blogtexte Verknüpfungen zwischen theoretischen Analysen, Forschungsbefunden und pädagogischen Erfahrungen. Einige der Beiträge setzen sich mit der Frage auseinander, wie wertschätzendes Handeln in der pädagogischen Praxis umgesetzt werden kann und welche Möglichkeiten die Bildung an Hochschulen sowie Formate der Weiterbildung zur Umsetzung einer Ethik pädagogischer Beziehungen bieten. Mit Blick auf eine Pädagogik der Vielfalt werden verschiedene Dimensionen in den Blick genommen und Bezüge zu den Kinderrechten hergestellt. Auch die Relevanz der historischen Einbettung pädagogischer Perspektiven und Reflexionen wird berücksichtigt.
Wir danken allen Autor_innen der Festreihe ganz herzlich für ihre wertvollen Beiträge.
Blog-Format
Als Herausgeberinnen haben wir uns für das Blog-Format entschieden, weil uns dies ermöglicht unterschiedliche Zielgruppen sowie eine gewisse Flexibilität in Bezug auf die Darstellungsformen zu erreichen. Das Blogformat passt zudem zu dem Anliegen von Annedore Prengel, weil es wertschätzende pädagogische Beziehungen zugänglich und ansprechend zum Gegenstand macht.
Alle Beiträge, die im Rahmen der Festreihe erscheinen, erkennen sie an dem gemeinsamen Headerbild sowie dem Tag „Festreihe Annedore Prengel“.
Die ersten zehn Beiträge erscheinen an ihrem Geburtstag und es folgen dann in den kommenden Wochen weitere Beiträge.
Liste der Beiträge (alphabetische Reihenfolge)
- „Wertschätzendes Handeln – in schwierigen pädagogischen Situationen“ von Ulrike Becker
- “Bildung und pädagogische Beziehungen: Erwägungsorientiert-ethnographische Annäherungen” von Bettina Blanck und Sophia Richter
- “Beziehungsgestaltung im Kontext Pädagogischer Diagnostik” von Ursula Carle
- “Traut euch und sprecht es an! Beobachtungen in schulischen Praxisphasen des Lehramtsstudiums” von Stefanie Bosse”
- “Vertrauen und Zutrauen – Unterstützung von Lernen und Agency im Schulkontext” von Natalie Fischer
- “Anerkennende didaktische Diagnostik als Merkmal inklusiver Pädagogik” von Ute Geiling und Toni Simon
- “Augusto Boals Forumtheater als handlungsorientierter Ansatz zur Untersuchung pädagogischer Beziehungen” von Mathias Hinderer
- “Dialogisches Mentoring – ein Intensivbad in pädagogischen Beziehungen” von Ines Boban & Andreas Hinz
- “Beziehungsanalyse auf der Grenze. Zu einem enzyklopädischen Hinweis einer intellektuellen Vagabundin” von Reinhard Hörster
- “Gregorius Schlaghart und Lorenz Richard – ein Erbauungsbuch für Landschullehrer als früher Ethikkodex” von Katrin Liebers
- “Männlichkeit in pädagogischen Beziehungen” von Thomas Viola Rieske
- “Das sprachliche Potenzial mehrsprachige Kinder anerkennen – Mehrsprachige Bildung und pädagogische Beziehungen” von Charlotte Röhner
- “Egalitäre Differenz – Machtkritik – Verantwortung” von Petra Wagner
Zu der Grafik
Die Grafik ist eine abstrakte Interpretation der heiligen Anna. Annedore Prengel hat sich – aus feministischer und pädagogischer Perspektive – immer wieder mit der legendarischen Lebensgeschichte der heiligen Anna beschäftigt. In einem Beitrag von 2021 schreibt sie über die Heilige Anna: „Bei der Betrachtung der zahllosen Imaginationen fällt ein fast immer ähnlich bleibendes Merkmal ins Auge: die Beziehung zwischen den Erwachsenen zu der Jugendlichen wird fast ausnahmslos zart, zugewandt, schützend und hochkonzentriert gestaltet“ (Prengel 2021, S. 135). In dieser jahrhundertealten Imagination der Heiligen Anna spiegeln sich demnach für Annedore Prengel eine Vielzahl an Attributen wider, die in Bezug auf die Gestaltung von pädagogischen Beziehungen weiterhin Bestand haben.
Die Grafik ist freundlicherweise von Andreas Wolf erstellt worden, der seit Jahren eine Vielzahl an Projekten der Reckahner Initiative mit seiner Expertise unterstützt. Seine Überlegungen zur abstrakten Interpretation: „Die Heiligenscheine habe ich stellvertretend für Anna und Maria genutzt. Der Finger, der auf das Buch zeigt, ist ernst und gleichzeitig spielerisch gedacht. Am Ende ist die Grafik zwar ein Symbol, aber verschlüsselt. Das Blau mit den Sternen habe ich gewählt, weil Sterne für die Ferne stehen, der Blick in die Sterne einen immer wieder erleben und erinnern lässt, dass man da ist.“
Nun wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen der Festreihe!
Friederike Heinzel und Anne Piezunka